Mit dem SV Horgenzell begegnete den Biberacherinnen ein Gegner, der gerne und oft jegliche Bälle aus allen Situationen rettet und alles vom Boden kratzte. Für unsere Spielerinnen hieß dies also höchste Konzentration und konstant den Druck im Angriff hoch zu halten. Darauf richtete sich die TG also ein und konnte dies auch weitestgehend im ersten Satz umsetzen. Trotz guter Leistung von beiden Seiten konnten sich die Biberacher Mädels vorne halten und einen kleinen Punktevorsprung sichern. Die Spielsituation schien fast zu perfekt, sodass das Schicksal noch für etwas Spannung sorgen wollte und Mitte Ulrike Kronz zu Ende des ersten Satzes einen ordentlichen Schock auslöste. Nachdem sie mit einem wunderschönen Block für einen Punkt sorgte, kam sie unstabil wieder auf dem Hallenboden auf und knickte mit einem lauten Schrei weg, um schließlich auf dem Hinterteil zu landen. Die ganze Halle verstummte. Für die Außenstehenden war klar: Ulrike Kronz hatte heute Abend ihren letzten Ball gespielt. Gerade auf dieser einen Position waren die Damen 3 am Dünnsten besetzt. Den restlichen Satz beendete Volleyballneuling Linda Baust für die Verletzte. Trotz dem Horror-Ereignis zogen die Biberacherinnen ihr Ding durch und holten sich den Satz mit einem knappen 26:24.
Für den zweiten Satz musste Trainer Dennis Böttner also eine neue Taktik angehen, was personelle Belange anging. Lösung war das Verschieben des Allrounders Mira Ennes von der Außen- auf die Mitteposition. Obwohl dies keine Neuheit für die Spielerinnen war, entpuppte sich der Start in den zweiten Satz als ein Albtraum. Die Annahmen kamen nicht ausreichend gut genug am Netz an und die allgemein Situation auf Biberacher Seite war zu hektisch. Zur Rettung eilte Sabine Ludwig, die mit ihrer sicheren Aufschlagserie schon im letzten Spiel gegen den SV Muttensweiler auffiel. Gepaart mit starken Angriffen von Madlen Maurer, konnte die TG nach einem 2:11 Rückstand wieder in die Führung gehen. Diese Aufholaktion schenkte ihnen enorm Selbstbewusstsein und schwächte das der Gastgeber. Schlussendlich konnten die Mädels den Satz mit einem 25:22 für sich entscheiden.
Nach den zwei verlorenen Sätzen tüfftelte der SV Horgenzell an seinem Vorangehen und gab noch einmal alles. Ergebnis waren starke Angriffe, die hart auf der Linie einschlugen und die Abwehr der TG perplex dreingucken ließ. Unsere Biberacherinnen hechteten ihrem Gegner zwar nach und holten punktetechnisch immer wieder auf, trotzdem ging der Satz dann mit einem 22:25 an den Gastgeber.
Zum – Spoiler – letzten Satz sorgten die Mädels noch einmal für richtiges Kino. Leider nicht deswegen, weil sie so leistungsstark waren, sondern weil sie einen waren Thriller auf die Leinwand legten. Ständige Höhen und Tiefen bestimmten das Spiel, ohne dass ein eindeutiger Grund ausgemacht werden konnte. Das Zusehen von Bank und Tribüne war nichts für schwache Nerven. Doch eines war der TG klar: Heute müssen die Biberacherinnen drei Punkte nachhauseholen und diesen Satz gewinnen. Zu Ende des Satzes nutzte Böttner noch seine Auszeiten, um den Mädels auf dem Spielfeld eine kurze Pause zu gönnen.
Es steht 23:23. Die Biberacherinnen laufen wieder auf das Spielfeld, positionieren sich, wartend auf den Aufschlag der Gegnerin. Diese wirft sich den Ball zur Angabe hoch, holt mit ihrer rechten Hand aus, trifft den Ball und: er landet vor dem Gesicht unserer Spielerinnen im Netz! Die Halle bebt. Nun trennt die TG nur noch ein einziges, kleines Pünktchen vom Sieg. Mit Sonja Altinsoy am Aufschlag leitet sich nun der letzte Spielzug des Tages ein. Die Annahme des SV Horgenzell landet auf Biberacher Seite und fordert Mitte Sabine Ludwig dazu auf, sich genau diesen vorzunehmen und ihn mit einem athletischen Sprung in die Höhe in den Tiefen der gegnerischen Abwehr zu versenken. Dies ist das 25:23.
Die Spielerinnen auf der Bank stürmten auf das Spielfeld zu ihren Kolleginnen (naja, bis auf die Eine, die hintherhumpelte) und feierten den ersten Sieg der Saison.
Nach dem Siegerfoto wurde der MVBiber vergeben, der heute unüberraschend an Mitte Sabine Ludwig ging, die sowohl mit Angriff und Aufschlag, als auch mit ihren Hilfszuspielen und ihrer Abwehrleistung nach dem frühen Abgang von Libera Anna Franzsika Lahl auffiel und zum Spielträger wurde.
An diesen Sieg werden die Damen 3 anknüpfen und das das nächste Mal auch in eigener Halle! Um 14 Uhr zwischen dem ewigen Grün der Wilhelm-Leger-Halle am 04. November gegen die BSG Immenstaad. Die Damen freuen sich auf jegliche Unterstützung!
Für die TG spielten: Alina Geiger, Anna Franziska Lahl, Carla Branz, Carlotta Rief, Julia Rück, Karin Kronz, Linda Baust, Madlen Maurer, Mira Ennes, Sabine Ludwig, Sonja Altinsoy, Ulrike Kronz
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