Schon lange hatten sich die Volleyball-Damen 3 der TG Biberach den 07. Oktober 2023 rot im Kalender markiert. Für das Landesliga-Team bedeutete dieser sonnige Samstag nämlich der Start in die Saison 23/24. Nachdem die Biberacherinnen sich letzte Saison auf dem zweiten Platz bis in die Relegation kämpften, wollen sie sich in den kommenden Monaten auf’s Neue beweisen und Erfolge erringen.
Zwar erlitt das Team zu Ende der vergangenen Saison eine kurze Trauerphase, da einige Abgänge zu verkraften waren, jedoch konnten sie währenddessen auch genügend neue Gesichter anlocken, was vor allem auf der Mittelblocker-Position bitter nötig war, denn der gesamte Kaderbestand an Mittelangreifer hatte sich kollektiv dazu entschieden, ihre wertvolle 2m-Körpergröße-DNA an zukünftige kleine Volleyballerchen weiterzugeben und legten somit erst einmal eine Volleyball-Pause ein. Die Lücken, welche die Neuzugänge nicht füllen konnten, wurden außerdem mit taktischem Verschieben der Positionen von gebliebenen Spielerinnen zugespachtelt, sodass die Biberacherinnen trotzdem ideal aufgestellt in der Landesliga loslegen können.
Der Startschuss für die neue Saison fiel also in Ingoldingen, wo die Damen 3 auf einen altbekannten Rivalen trafen, der den Namen SV Muttensweiler trägt. Dieser hatte letzte Saison den Sprung in die Landesliga geschafft und setzte den somit erlangten Energie-Booster direkt gegen ihren ersten Gegner in der neuen Leistungsklasse ein. Wie üblich erwies sich der SV Muttensweiler, als harte und vorallem hartnäckige Nuss, sodass die TG im ersten Satz deutliche Anlaufschwierigkeiten hatte. Trotz lautstarker Unterstützung von der Tribüne gelang es den Spielerinnen bei bestem Willen nicht in das Spiel zu finden. Verwöhnt von den ewigen – scheinbar göttlichen – Höhen der Wilhelm-Leger-Halle in Biberach, verfingen sich die Annahmen, Abwehr und Zuspiele der Damen nur zu oft an der Decke des Schuhkartons in Ingoldingen. Somit wurde es fast unmöglich ein ordentliches Spiel aufzubauen. Hinzu kam, dass mit zu viel Risiko aufgeschlagen wurde, in der Hoffnung, dass die Gegner mit ihrer Halle ebenso zu kämpfen haben wie ihre Biberacher Gäste, allerdings ging dieser Plan nach hinten los und zu viele Bälle landeten im Netz oder gar außerhalb des Spielfeldes. Im Großen und Ganzen verschenkten die Mädels ihren Satz, indem sie zu viele Eigenfehler zuließen und zu wenig Druck im Angriff aufbauten. Resultat war ein ernüchterndes 18:25 für den SV Muttensweiler.
Im zweiten Satz setzte Trainer Dennis Böttner auf eine deutlich offensivere Aufstellung und tüftelte an den möglichen Positionen der Spielerinnen. Lösung war eine 4-2-Taktik bei der beide Zuspielerinnen, Alina Geiger und Carla Branz, aufgestellt wurden und somit durchgängig drei Vorderangreifer bedient werden konnten. Dies zündete direkt und das Team konnte mit frischem Wind in den neuen Satz starten, zudem wurde auch sicherer aufgeschlagen und Eigenfehler reduziert. Langsam aber sicher fanden die Damen in ihr Spiel und setzten den Gastgeber unter Druck. Doch dieser klammerte sich an seine Höchstleistung und machte es den Biberacherinnen schwer die langen Spielzüge für sich zu gewinnen. Trotz guter Leistung musste die TG den Satz mit einem 21:25 abgeben.
Zum dritten Satz hatte sich die kleine Halle in Ingoldingen schon gut mit Zuschauer der TG gefüllt, sodass die Damen beinahe die Vorzüge eines Heimspieles genossen – mit Ausnahme der räumlichen Gegebenheiten versteht sich. Und selbst die Stimmung der Spielerinnen war nicht unterzukriegen, die nach zwei verlorenen Sätzen den festen Entschluss fassten noch drei Weitere zu spielen und zu gewinnen. Die Umstände der vorherigen Sätze änderten sich nicht und das Spiel schien fast identisch, nur dass sich diesmal die TG durchsetzen konnte. Beide Teams kämpften um jeden Ball und hinter jedem Angriff steckte enormer Kampfgeist und Kraft. Dank einer sicheren Aufschlagserie von Mittelblockerin Sabine Ludwig, die mit ihrer Volleyballerfahrung ordentlich Coolness aufs Feld bringt, konnten sich die Biberacherinnen dann doch noch abheben und den Satz mit einem 25:20 für sich entscheiden.
Mit einem gewonnen Satz in der Tasche schien ein möglicher Sieg doch nicht so fern für die TG Biberach. Lange Zeit konnte das Team auch im vierten Satz mit knappem Punkteabstand dominieren. Doch dann traten kleine Kommunikationsfehler und eine damit aufkommende Abwehrschwäche ein, die ihren Höhepunkt in einem unberührtem Dankeball fand, welche zu dem ein oder anderen Nervenzusammenbruch und Stimmverlust auf der Reservebank der TG führte (längere Ausfälle deswegen konnte jedoch ausgeschlossen werden). Letztendlich holte sich der SV Muttensweiler zum dritten Mal den Satz (22:25) und ließ die TG Biberach somit ohne Punkte auf der Tabelle der Landesliga zurück.
Der MVBiber ging zum Auftakt an Spielführerin und Außen-/Mittelangriffsmonster Mira Ennes, die jeden Ball auf jeder Position in jeglicher Ausgangslage in den Tiefen der gegnerischen Abwehr versenkt und auch in diesem Spiel gegen den SV “Modscha” wichtige Punkte für die TG einfuhr.
Trotz Niederlage zum Saisonstart sind die Damen 3 guten Gemüts: Ein ähnlich schlechter Start wie letzte Saison führt dann doch bestimmt zu ähnlichem Erfolg. Man erinnere sich an die 1:3-Niederlage gegen den TSB Ravensburg im letzten Jahr. Das nächste Mal treffen sie am 27.10. auf den SV Horgenzell, dessen Hallenmaße schon Besseres versprechen und dessen Spielverhalten schon beim zweiten Spiel des SV Muttensweiler diesen Samstag analysiert werden konnte. Bis dahin untersuchen sie ihre Leistungslücken im Training und freuen sich auf ordentlich Unterstützung, wenn gegen 15 Uhr ein zweites Mal in dieser Saison für die Landesliga angepfiffen wird.
Für die TG Biberach spielten: Alina Geiger, Anna Franziska Lahl, Carla Branz, Carlotta Rief, Julia Rück, Karin Kronz, Mira Ennes, Sabine Ludwig, Ulrike Kronz
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